Was ist Bodenfeuchte?
Die Bodenfeuchte bleibt auch dann im Erdreich zurück, wenn Sickerwasserbewegungen längst abgeschlossen sind. Daher wird Bodenfeuchtigkeit häufig auch als „Haftwasser“ bezeichnet. Wie feucht ein Boden ist, hängt unter anderem von der Porengrößenverteilung sowie von der Dichtigkeit des Bodens ab. Einen hydrostatischen Druck auf Bauteile übt die Erdfeuchte nicht aus.
Messung der Bodenfeuchtigkeit
Die Messung der Bodenfeuchtigkeit kann auf verschiedene Arten erfolgen. Für belastbare Ergebnisse sollten Sie die Ermittlung der Erdfeuchte am besten einem Profi überlassen. Schließlich kann die Bodenfeuchtigkeit auf kleinem Raum sowie in den verschiedenen Erdschichten stark variieren.
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Kapazitiver Feuchtigkeitsmesser
Ein kapazitiver Feuchtigkeitsmesser besteht aus einem Plastikrohr, an dessen Innenwand sich zwei gegenüberliegende Metallfolien befinden. Abhängig vom Wassergehalt des Boden verändert sich deren elektrische Kapazität.
Für eine Ersteinschätzung ist ein Feuchtigkeitsmessgerät hervorragend geeignet. Diese sind bereits ab 15€ im Internet erhältlich. Wir empfehlen das verlinkte Feuchtigkeitsmessgerät (➚).
Impedanzspektroskopie
Dieses Verfahren ermittelt die Höhe der Bodenfeuchtigkeit durch die Bestimmung des Wechselstromwiderstandes (=Impedanz) in Abhängigkeit von der Frequenz. Dafür wird die Impedanz für mehrere Frequenzen ermittelt.
Tensiometer
Tensiometer messen die Saugspannung im Boden. Für direkten Bodenkontakt besitzen sie einen Tonkegel. So kann die Saugspannung des Bodens auf eine Wassersäule in einer Plexiglasröhre übertragen werden. Je nasser ein Boden ist, desto geringer sind seine Adsorptionskräfte.
Wie Bodenfeuchte Keller und Haus schädigen kann
Fehlt eine entsprechende Kellerabdichtung, kann Bodenfeuchte ungehindert in das Mauerwerk eindringen. Wo sie an der Kellerinnenwand austritt und verdunstet, entstehen Ausblühungen: Dieses kristallisierte Salz stammt aus dem Erdreich, aber auch aus dem Mörtel im Inneren der Kellerwand. So wird diese im Laufe der Zeit porös und marode, was die Bausubstanz auf lange Sicht massiv gefährden kann.
Zudem bildet sich auf feuchten Wänden leicht Schimmel im Keller. Dieser stellt insbesondere für Kinder sowie Allergiker und Asthmatiker ein ernstzunehmendes gesundheitliches Risiko dar – insbesondere weil sich die Schimmelsporen über die Luft auch im Wohnbereich verteilen können.
Zu guter Letzt treibt ein feuchter Keller die Heizkosten in die Höhe: Eine feuchte Kellerwand isoliert das Bauwerk deutlich schlechter gegen das kühle Erdreich als trockenes Mauerwerk.
Kellerabdichtung gegen Bodenfeuchte
Im Neubau ist eine Kellerabdichtung gegen Bodenfeuchte oder gegebenenfalls auch gegen (nicht)drückendes Wasser längst Standard. Im Altbau besteht angesichts fehlender oder im Laufe der Zeit beschädigter Abdichtungen dagegen häufig die Notwendigkeit einer nachträglichen Kellerabdichtung.
Geregelt ist die Kellerabdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit seit Juli 2017 in der neuen DIN 18533 für erdberührte Bauteile. Dabei werden Bodenfeuchte und nichtdrückendes Sickerwasser der niedrigsten Wassereinwirkungsklasse W1-E zugeordnet. Entscheidend ist dabei, dass die geplante Abdichtungsebene wenigstens einen halben Meter über dem Bemessungswasserstand liegt. Eine Dränschicht nach Din 4095 ist nur dann gefordert, wenn die Durchlässigkeit 10 bis 4 m/s überschreitet.
Bodenfeuchte umgibt den gesamten Keller, so dass neben den Kellerwänden auch die Bodenplatte abgedichtet werden muss. Diese Verfahren stehen Hausbesitzern dabei zur Verfügung:
Abdichtung der Bodenplatte
Die nachträgliche Abdichtung der Bodenplatte erfolgt von innen: Sie kann durch den Auftrag mineralischer Dichtungsschlämme, die Verlegung von Schweißbahnen oder durch Schleierinjektion erfolgen: Dafür wird ein Raster aus Bohrlöchern angelegt. Durch dieses wird ein niedrigviskoses Gel in das Erdreich unter der Bodenplatte gepresst, so dass eine wasserundurchlässige Schicht entsteht.
Errichtung einer Horizontalsperre
Durch das Zusammenspiel der Oberflächenspannung des Wassers mit der Grenzflächenspannung zwischen Wasser und Hohlräumen im Mauerwerk kann sich die Bodenfeuchtigkeit entgegen der Schwerkraft im Fundament ausbreiten und in den Kellerwänden nach oben steigen. Wirksamen Schutz gegen diese kapillar aufsteigende Feuchtigkeit bietet nur eine Horizontalsperre. Dabei handelt es sich um eine wasserundurchlässige Sperrschicht im Mauerwerk. Diese kann im Mauersägeverfahren, im Mauertauschverfahren oder mit dem Ramm-Riffelblechverfahren erstellt werden. Ebenfalls häufig angewandt werden das Injektionsverfahren und das Bohrkernverfahren. Unter Experten umstritten, sind elektrophysikalische Verfahren gerade für Gebäude unter Denkmalschutz dennoch eine attraktive Alternative.
Kellerabdichtung gegen seitlich eindringende Feuchtigkeit
Um ein seitliches Eindringen der Bodenfeuchtigkeit zu vermeiden, bedarf es einer Vertikalsperre. Dabei sollten sich Hausbesitzer – wenn finanziell und aufgrund der häuslichen Situation möglich – für eine Kellerabdichtung von außen entscheiden. Liegt lediglich der Lastfall „Bodenfeuchtigkeit“ vor, kann die Kelleraußenwand mit einer kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtung (KMB) oder mineralischen Dichtschlämmen versehen werden. Zusätzlichen Schutz gegen drückendes Wasser bieten eine Schwarze Wanne aus Bitumenbahnen, eine K-Wanne sowie eine Braune-Wanne aus Bentonit.
Ist es nicht möglich, den Keller von außen gegen Bodenfeuchte abzudichten, können Sie Ihren Keller von innen durch Flächeninjektion trockenlegen.
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Weiterführende Links
- Bautenschutz – Welche Möglichkeiten haben Immobilienbesitzer?
- Bauwerksabdichtung – Diese Verfahren gibt es
- Wikipedia – Bodenfeuchte
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