Ein Baustoff aus der Natur!
Beton ist ein klassischer Baustoff und zudem sehr vielseitig: Geschalte Wände, Betonfertigteile oder Mauersteine aus Leichtbeton – mit Beton lassen sich viele Lösungen passgenau umsetzen.
Das Grundrezept für Beton hat sich seit der Römerzeit, als Beton noch „Opus Caementitium“ hieß, kaum verändert: Alle Bestandteile stellt die Natur zur Verfügung. Beton besteht aus Zement – einer Mischung aus Ton und Kalkstein –, der sogenannten „Gesteinskörnung“ aus Sand und Kies sowie Wasser. Eine entscheidende Rolle bei der Herstellung von Beton spielt der Zement: Zusammen mit dem Wasser bildet er den Zementleim, der die Gesteinskörnung zu einem harten Gestein verbindet.
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Abhängig vom jeweiligen Mischungsverhältnis entstehen sehr unterschiedliche Arten von Beton, die jeweils ganz verschiedene Anforderungen erfüllen. Stehen in vielen Fällen Sicherheit und Tragfähigkeit an erster Stelle, kommt es bei anderen Bauvorhaben insbesondere auf den Brand- oder Schallschutz, den Wärmeschutz oder den Feuchteschutz an.
Wie wird Beton verarbeitet?
Damit Beton durch Hydratation abbinden kann, muss das sogenannte „Zugabewasser“ dem Zement als Bindemittel eine chemische Reaktion ermöglichen: Dabei reagieren die Puzzolane – Vulkanaschen, Mikrosilikate und spezielle Gesteinsmehle – mit dem im Zement enthaltenen Calciumhydroxid und das Wasser wird in die Molekülstruktur integriert. So entstehen Betonkristalle, die miteinander und mit der Gesteinskörnung feste Verkettungen bilden.
Statt zu verdunsten wird das Wasser bei der Hydratation überwiegend chemisch verbunden. Bis Beton eine erkennbare Anfangsfestigkeit entwickelt hat, dauert es abhängig von der Witterung und der Dicke des Bauteils zwischen zwei und drei Tagen. Endgültig ausgehärtet ist der Baustoff nach 20 Tagen. Dann beträgt seine Druckfestigkeit 20 Newton pro Quadratmillimeter und er kann 200 Kilogramm pro Quadratzentimeter tragen. Muss Beton Zugspannungen aufnehmen, erhält er eine Armierung aus Stahlmatten oder -stäben. Bei einer ausreichenden Überdeckung ist Stahlbeton gut vor Korrosion geschützt: Schließlich weist Zement einen hohen pH-Wert auf.
Welche Vorteile besitzt der Baustoff Beton?
Beton ist extrem druckfest und zeichnet sich durch den hohen Verschleißwiderstand seiner Oberflächen aus. Er kann sehr gut Wärme speichern und Kälte abgeben und sorgt damit im Wohnbereich für ein gutes Raumklima. Beton ist wasserundurchlässig, bietet verlässlichen Schutz vor Feuchtigkeit und überzeugt zugleich durch seine brandschutztechnischen Eigenschaften. Als äußerst robuster Werkstoff ist Beton vielen Chemikalien gegenüber unempfindlich und hält Temperaturen bis zu 250° C stand.
Auch in ökologischer Hinsicht muss sich Beton nicht verstecken. Er besteht ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen und die benötigte Energie für die Herstellung einer Tonne Beton beläuft sich gerade einmal auf 170 bis 220 Kilowattstunden. Auch die Entsorgung erfolgt problemlos: Beton ist recyclebar und kann nach der Zerkleinerung beispielsweise im Straßenbau ein weiteres Mal verwendet werden.
Nicht zuletzt überzeugt Beton durch seine Wirtschaftlichkeit. Dank eines dichten Netzes an Betonwerken, die zudem auf örtliche Vorkommen der Gesteinskörnungen zurückgreifen können, entstehen bei der Herstellung nur kurze Wege. Neben Transport- und Ortbeton eröffnet eine vielseitige Palette an Betonfertigteilen noch mehr Möglichkeiten. Diese verkürzen die Bauzeiten und verringern so die Baukosten. In jedem Fall unterliegt Beton strengen Qualitätskontrollen.
In welchen Bereichen wird Beton verwendet?
Ob bei Industriebauten oder im Wohnungsbau – Beton dient bei allen Bauwerken als solides Fundament und kommt nach wie vor im Hochbau zum Einsatz. Auch viele Spezialbauten wie Tunnel und Brücken können auf die exzellenten Materialeigenschaften von Beton nicht verzichten – ebenso wie Kläranlagen, Getreide- und Futtersilos. Im Straßen- und Tiefbau schafft Beton tragfähige Untergründe, sichert Böschungen, lenkt Fließgewässer und wird für Schallschutzwände verwendet. Mit seiner Vielfalt an Oberflächenstrukturen und Farben eröffnet Beton eine breite Auswahl an Pflastersteinen und Steinen für Mauern und Wände. Ebenso greifen viele Künstler auf das wandlungsfähige Material zurück.
Im Bereich der Bauwerksabdichtung wird aus Beton die sogenannte „Weiße Wanne“ hergestellt. Sie hält (nicht-)drückendes Wasser, Bodenfeuchtigkeit und Sickerwasser von den erdberührten Bauteilen fern. Für die Konstruktion der geschlossenen Wanne wird wasserundurchlässiger Beton – auch „WU-Beton“ genannt – verwendet.
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