Wie wird Kautschuk gewonnen?
Natürlicher Kautschuk wird aus dem Milchsaft des Kautschukbaumes gewonnen. Als Deutschland während der beiden Weltkriege den Zugang zu seinen südamerikanischen Kautschuk-Quellen verlor, mussten synthetische Alternativen gefunden werden. Unter dem heute weit verbreiteten Synthesekautschuk zur Gummiherstellung versteht man elastische Polymere auf Erdölbasis. Zu den wichtigsten synthetischen Produkten zählen EPDM und Styro-Butadien-Kautschuk. Die Produktion erfolgt meist durch Polymerisation. In der Regel sind die Polymerenketten aus Kohlenwasserstoffen aufgebaut. Es sind aber auch Ketten auf der Grundlage von Silikonen oder anderer Verbindungen möglich.
Welche Eigenschaften und Vorteile besitzt Kautschuk?
Synthetischer Kautschuk ist außerordentlich strapazierfähig, witterungsbeständig und langlebig. Die eigentlich steifen wasserdichten Elastomerbahnen werden durch Vulkanisation zu einem extrem reißfesten Material. Kautschuk ist zuverlässig UV-stabil, ozonbeständig und resistent gegenüber vielen Chemikalien. Hervorzuheben ist außerdem seine exzellente Temperaturbeständigkeit: Das Material kommt mit Werten im Bereich von -50 bis 80° C zurecht.
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Welche Anwendungsgebiete für Kautschuk gibt es?
Bereits seit den 1970er-Jahren leisten Kautschukmatten bei der Abdichtung von Flachdächern gute Dienste. Ebenso kann aus den Matten für die Kellerabdichtung eine sogenannte „Schwarze Wanne“ hergestellt werden. Ob im Neubau oder im Rahmen einer nachträglichen Bauwerksabdichtung als Schutz vor drückendem Wasser – die zweilagige Wannenkonstruktion kann Risse bis zu einer gewissen Größe überbrücken und ist wurzelfest.
Der größte Anteil des weltweit gewonnenen und synthetisch hergestellten Kautschuks geht in die Produktion von Autoreifen. In sehr dünnen Filmen ummantelt es Luftballons, Kondome und Handschuhe. Deutlicher dicker ist der Auftrag auf PKW- und LKW-Reifen, Motorlagern sowie Abgussformen. Aus aufgeschäumtem Kautschuk werden Schwämme und Matratzen hergestellt.
Ein weiterer Anwendungsbereich für Kautschuk sind Dichtungsprofile. Diese werden in der Regel durch Extrusion hergestellt und durch Beflockung oder Lackierung veredelt. Dass sich Kautschuk auch bestens für die Produktion von Klebebändern eignet, verdankt er der speziellen Anordnung seiner Molekülkette: Zwei harte Styrol-Enden, die für eine gute Haftung sorgen, rahmen einen flexiblen Mittelteil aus Butadienen ein, der das Klebeband elastisch macht.
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