Wann sollte unbedingt eine nachträgliche Kellerabdichtung erfolgen?
Eine Abdichtung des Kellers ist immer dann notwendig, wenn bereits erste Anzeichen eines undichten Kellers, wie zum Beispiel Schimmelbildung, aufgetreten sind. Wenn Sie in Ihrem Keller einen dünnen Spalt oder eine Öffnung in der Wand bemerken, sollten Sie sich dringend an einen Experten wenden. Darüber hinaus sind eine feuchte Kellerwand sowie leichte Luftzüge ein sicheres Zeichen für undichte Wände im Keller. Wenn sich direkt in Ihrem Keller ein muffiger Geruch ausbreitet, kann das ebenfalls auf eine undichte Stelle in der Wand hindeuten.
In diesen Situationen sollte so schnell wie möglich gehandelt werden. Nicht nur bei Regen und Gewitter kann eine undichte Stelle im Mauerwerk dazu führen, dass Feuchtigkeit in Ihren Keller eindringt. Selbst kleinste Fugen und Risse im Mauerwerk genügen, damit sich das Wasser einen Weg in Ihr Haus bahnen kann. Dieses stellt sowohl eine Gefahr für Ihre Gesundheit als auch für die Unversehrtheit Ihrer Möbel und technischen Geräte dar.
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Direkt nach dem Eindringen der Feuchtigkeit können sich Stockflecken und nasse Stellen an der Wand Ihres Kellers bilden. Diese stellen einen optimalen Nährboden für Schimmel dar. Tagtäglich eingeatmet, können Schimmelpilzsporen Ihre Gesundheit nachhaltig schädigen und zu Erkrankungen der Atemwege führen. Insbesondere Kinder sind von den schweren gesundheitlichen Folgen eines Schimmelbefalls betroffen. Aus diesem Grund sollten Sie bereits bei den ersten Anzeichen eines undichten Kellers einen Fachmann zu Rate ziehen und eine Kellerabdichtung erwägen.
Sollte der Schimmelbefall sich allerdings in einem sehr moderaten Umfang verbreitet haben, kann als Sofortmaßnahme auch ein Schimmelentferner (➚) verwendet werden. Bei größeren oder anhaltenden Schimmelbefall sollte jedoch definitiv professionelle Hilfe zur Rate gezogen werden.
Außen- statt Innenabdichtung?
Die Kellerabdichtung von außen stellt in den meisten Fällen die beste Alternative dar. Für diese sollten Sie sich entscheiden, wenn Sie Ihren Keller bereits aktiv nutzen und dieser eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit besitzt. Eine Kellerabdichtung von innen ist nur dann möglich, wenn in Ihrem Keller lediglich eine Luftfeuchtigkeit von maximal 60 Prozent vorliegt. Die Nutzung eines Kellerraumes als Badezimmer oder Küche kann dabei bereits zu einer Überschreitung dieses Grenzwertes führen. Wie hoch die Luftfeuchtigkeit in ihrem Keller ist, können sie in diesem Fall mit einem Hygrometer (➚) nachmessen.
Aber auch bei einer gewöhnlichen Nutzung des Kellers kann es zu einer Überschreitung dieses Grenzwertes kommen – wenn beispielsweise bereits viel Feuchtigkeit in das Mauerwerk eingedrungen ist. Die Abdichtung des Kellers von außen wird daher immer dann notwendig, wenn aufgrund von Feuchtigkeit eine Abdichtung erforderlich ist und Sie sich gegen eine Kellerabdichtung von innen entscheiden.
Vorteile der Kellerabdichtung von außen
Die Kellerabdichtung von außen bietet gegenüber der Kellerabdichtung von innen zahlreiche Vorteile. Bei Neubauten entscheiden sich die meisten Menschen für diese Art der Kellerabdichtung, da hierbei wesentlich bessere Ergebnisse erzielt werden und die Arbeit des Aufgrabens nicht notwendig ist.
Durch eine Kellerabdichtung von außen werden Sie bei der Gestaltung Ihres Kellers im Inneren nicht eingeschränkt. Die Wände können hierbei problemlos gestrichen oder tapeziert werden. Im Gegensatz zum Neubau sind bei einer nachträglichen Abdichtung die Außenwände des Kellers nicht freigelegt. Um die Abdichtung durchführen zu können, müssen die Kellerwände ausgegraben werden. Dieser erhöhte Aufwand ist zwar mit mehr Kosten verbunden, aber leider unumgänglich.
Insbesondere wenn der Keller bereits umfassend von Ihnen genutzt wird, stellt die Kellerabdichtung von außen die bessere Alternative dar. Hierbei müssen die Fachmänner Ihr Zuhause nicht betreten und es erwarten Sie keinerlei Einschränkungen in Ihrem Alltag. Bei der Außenabdichtung Ihres Kellers enden die Bauarbeiten vor Ihrer Haustüre und erstrecken sich nur um Ihr Haus herum.
Sie müssen Ihren Keller daher weder ausräumen noch für die Bauarbeiten zur Verfügung stellen. Nachdem die Arbeiten an Ihrem Keller abgeschlossen sind, wird die Erde um Ihre Immobilie herum natürlich wieder aufgefüllt, sodass nach einiger Zeit keinerlei Spuren mehr auf die Baumaßnahme hinweisen.
Nur in wenigen Fällen ist die Kellerabdichtung von innen vorzuziehen: Gelegentlich erscheint eine Abdichtung von außen absolut unwirtschaftlich. Manchmal macht auch eine direkt angrenzende und nichtunterkellerte Bebauung – wie beispielsweise eine Garage – ein Aufgraben unmöglich. In anderen Fällen legt ein Statiker sein Veto ein.
Vorteile der Außenabdichtung im Überblick:
- Sehr wirksamer Feuchteschutz
- Keine Beeinträchtigung durch Arbeiten im Haus
- Wertsteigerung der Immobilie
Nachträglich den Keller von außen abdichten: Außenabdichtung Methoden
Um die mit Feuchtigkeit im Keller verbundenen Probleme von Anfang an auszuschließen, entscheiden sich viele Bauherren beim Neubau für eine sogenannte „Weiße Wanne“: Die Konstruktion aus wasserundurchlässigem Stahlbeton stellt eine schützende Hülle für den gesamten Keller dar. Möchten Sie im Altbau Bodenplatte und Außenwand abdichten, müssen Sie die einzelnen Kellerteile gesondert behandeln. Die Abdichtung der Bodenplatte erfolgt dabei mit dem Injektionsverfahren oder Dichtschlämmen stets von innen. Eine Vertikalsperre können Sie – abgesehen von der Flächeninjektion – nur von außen durchführen. Hier stellen wir Ihnen alle wichtigen Verfahren vor.
1. Die Schwarze Wanne
Sehr häufig wird für die Kellerabdichtung von außen Bitumen verwendet. Das sogenannte „Erdpech“ kann für die Errichtung einer Schwarzen Wanne auf drei Arten die Kelleraußenwand abdichten. Die dickflüssige kunststoffmodifizierte Bitumen-Dickbeschichtung (KMB) wird mit Spachteln aufgetragen. Außerdem verwenden Fachfirmen kaltselbstklebende und heißverklebte Bitumenbahnen. Vor dem Aufbringen des Bitumens muss für einen sauberen und ebenen Untergrund gesorgt werden. Außerdem sind die Witterungsverhältnisse zu berücksichtigen.
2. Bitumenfrei den Keller abdichten außen
Ein innovatives bitumenfreies Verfahren mit Dichtschlämmen schützt den Keller nicht nur vor Bodenfeuchtigkeit, sondern auch vor nicht-/drückendem Wasser. Mineralische Dichtschlämme werden aufgespachtelt oder -gerollt und haften problemlos auf vielen verschiedenen Untergründen. Es ist weder ein Grundierung nötig noch sorgen lange Warte- und Trocknungszeiten für lästige Verzögerungen. Wir empfehlen Ihnen in diesem Fall gerne die von uns verlinkte Universalabdichtung(➚).
3. Braune Wanne
Eine Braune Wanne besteht aus geotextilen Trägermatten, die mit Bentonit-Granulat gefüllt sind. Bentonit setzt sich aus Tonmineralien zusammen und ist extrem quellfähig. Kommt es in Kontakt mit Feuchtigkeit, vergrößert es sein Volumen um mehr als das Zehnfache und lässt so an der Kelleraußenwand eine undurchlässige Vertikalsperre entstehen. Für eine langfristig einwandfreie Funktionsweise der Braunen Wanne kommt es auf eine fachgerechte Ausführung an.
4. K-Wanne
Für die Errichtung einer K-Wanne werden die Kelleraußenwände mit Kunststoffbahnen oder Vlies „tapeziert“. Verfügen die Bahnen über kraftschlüssige Verbindungen und quellverschweißte Abschlüsse, können sie nicht mehr von Wasser hinterlaufen werden und bieten zuverlässigen Schutz vor Bodenfeuchtigkeit und nicht-/drückendem Wasser. Für noch mehr Sicherheit sorgen Perimeterdämmplatten. Da nur wenige Arbeitsschritte direkt auf der Baustelle erfolgen, kann eine K-Wanne relativ wetterunabhängig montiert werden.
Den Keller selbst von außen abdichten?
Sollten Sie in Erwägung ziehen, Ihren Keller nachträglich selbst von außen abzudichten, müssen Sie bedenken, dass dafür rund um das Haus aufgegraben werden muss und Sie einen Bagger benötigen. Davor sollten Sie einen Baufachmann zu Rate ziehen: Bei Gebäuden mit mehreren Etagen oder einem bereits stark beschädigten Fundament könnte es durch das Aufgraben unter Umständen zu Statikproblemen kommen.
Den Keller von außen selbst abdichten – dafür müssen Sie zuerst überstehenden Putz entfernen, das Mauerwerk einige Tage trocknen lassen und es dann neu verputzen. Nach einer erneuten Wartezeit tragen Sie mit der Spachtel Bitumen als Abdichtmasse auf und montieren später eine Dämmung und Noppensperrbahn. Zu guter Letzt legen Sie eine Drainage an und verhindern so, dass sich Wasser an der Bodenplatte staut.
Zusammenfassend: die Kellerabdichtung von außen
Die Abdichtung von außen wird vorzugsweise bei Neubauten oder auch nachträglich bei feuchtem Mauerwerk im Keller eingesetzt. Es gibt zahlreiche Methoden, das Mauerwerk zu trocknen und wirksam abzudichten. Je nach Lebenssituation und Sanierungsziel des Kellers können verschiedene Methoden geeignet sein. Ein spezialisierter Fachmann sollte in jedem Fall herangezogen werden, um langfristig trockene Wände gewährleisten zu können.
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Weiterführende Links
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